Kanjira, Ghatam, Udus & Madga

 

Kanjiras

Die Kanjira ist eine kleine Rahmentrommel aus Südindien mit einem einzelnen Schellenpaar.

Die Kanjira ähnelt in groben Zügen dem westlichen Tamburin, im Gegensatz zu diesem wird jedoch bei der Kanjira seltener von den Schellen Gebrauch gemacht. Sie wird in der linken Hand gehalten und mit den Fingern und Handballen der rechten Hand gespielt. Durch die lockere Spannung des Felles (traditionell meist Echsenhaut, Leguanfell, Fischhaut), sowie dessen anfeuchten mit Wasser sind Modulationen der Tonhöhen während des Spiels möglich.

Ghatam

Die Ghatam, ursprünglich ein bauchiger Tonkrug, wird vor allem in Südindien gespielt. Der Bauch, Uddambu genannt und der Hals, Kaguthu genannt, sowie der obere Rand der Ghatam sind so gearbeitet das sie verschiedene Töne erzeugen. Basstöne entstehen beim spielen auf den Mund, die Öffnung der Ghatam, Vai genannt. Die Ghatam wird mit den Fingern, den Handknöcheln und den Handballen gespielt.

Udu 1

Die Udus sind gerundete Trommeln aus gebranntem Ton. Der Ursprung der Udu liegt in Nigeria. Dort entdeckten Angehörige der Ibo-und Hausastämme den wundersamen Klang der Tonkrüge, die zwei Öffnungen hatten, und glaubten, die Stimmen der Vorfahren zu hören. In der Landessprache bedeutet Udu „Krug“. Die Udu-Trommeln werden gespielt, indem man mit der Handfläche rhythmisch das seitliche Tonloch öffnet und schließt. Dadurch entsteht ein tiefer, warmer Basston, der an den Klang der indischen Tabla erinnert. Dieser wird in der Udu-Spieltechnik mit dem Body-Sound kombiniert, einem hellen, perkussiven Klang, der durch den Schlag der Finger auf den Korpus entsteht.

Die Madga ist die Nordindische Verwandte der Südindischen Ghatam. Wie auch die Ghatam ist die Madga aus gebranntem Ton und wurde ursprünglich als Wassergefäß verwendet.

Jede Madga wird von Hand gefertigt und ist somit ein Unikat mit eigenem Klangcharakter der sich durch einen individuellen Ton und eine eigenständige Klangfarbe auszeichnet.

 

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