History of Drums

Kurze Entstehungsgeschichte des Schlagzeug:

Im Mittelalter gelangte der Vorläufer der „Snaredrum“ (kleinen Trommel) über die Kreuzzüge vom Nahen Osten nach Europa. Hier wurde sie als Soldatentrommel oder Schnarrentrommel bekannt. Im 16. Jahrhundert, mit den Türkenkriegen kamen die Becken und Pauken nach Europa. Sie bildeten vorher das Fundament in der türkischen Janitscharenmusik.

Im 19. Jahrhundert erfand man die ersten einfachen Fußmaschinen, die es einem Spieler erlaubten, die große

Basstrommel und das große Becken mit dem Fuß zu bedienen und gleichzeitig dazu die kleine Trommel zu spielen. Statt drei Trommlern brauchte ein Orchester jetzt nur einen Schlagwerker. Im Jazz der 20iger Jahre des letzten Jahrhunderts entwickelte sich langsam das Schlagzeug, wie wir es heute kennen. Aus der 30 cm niedrigen Charleston-Maschine („Low Boy“), entstand die heutige (High Hat) Hihat. Nun konnte man mit den Sticks auch auf der Hihat begleiten und spielen. Die ersten Toms waren chinesische Faßtrommeln an die Kalbsfelle festgenagelt wurden. Der nächste Schritt war das Anbringen von Spannreifen und Spannschrauben an verschieden großen Holzkesseln. Nun konnte man die Toms mit den Naturfellen bespannt, richtig stimmen.

Bei den ersten Schlagzeugen waren die Trommeln und Becken an einem fahrbaren Metallrahmen befestigt, der sogenannten „Swingster Console“.

Auf der großen Bassdrum (die bis 28 Zoll maß) war eine Ablage befestigt auf der Effektpercussion wie: Cowbells, Woodblocks, Tempelblocks, Handglöckchen usw. angebracht war.

Das war die Zeit der großen Swing Ära mit Drummern wie Baby Dodds, Chick Webb, Sid Catlett, Dave Tough, Gene Krupa und Cozy Cole.

In den 50iger und 60iger Jahren begann die Zeit des Rock´n Roll und der Rockmusik. Die Musik wurde lauter und aggressiver. Die Schlagzeuge wurden robuster und innovativer. Ein Meilenstein in der Entwicklung war das legendäre Bassdrum Pedal „Speedking“ von Ludwig, das bis in die 70iger Jahre das populärste Bassdrum Pedal blieb. Weitere Meilensteine waren die Swiv-O-Matic Hardware der Firma Rodgers und das populäre Ludwig Drumset.. Bis Ende der 60iger Jahre wurde die robuste, innovative Hardware von Rodgers, richtungsweisend für viele Hersteller .1953 wurde das erste Plastikfell erfunden. Es entstand aus Versuchen mit Polyester Filmmaterial („Mylar“). Da vorher nur natürliche Kalbsfelle verwendet wurden, die sich bei Temperaturschwankungen schnell verstimmten, setzten sich die widerstandsfähigeren, preiswerteren und wasserfesten Plastikfelle Anfang der 60iger schnell durch.

Innerhalb von knapp 100 Jahren entwickelte sich so nach und nach das Schlagzeug wie wir es heute kennen.

Die Möglichkeiten dieses jungen Instruments sind, sowohl technisch als auch spielerisch, bis heute aber noch lange nicht ausgelotet. Drummer wie Terry Bozzio, Vinnie Colaiuta, Virgil Donati, Dennis Chambers oder Hernando Hermandez zeigen das es keine Grenzen der individuellen Virtuosität gibt.

Im Gegensatz zur gegenwärtigen eintönigen Musiklandschaft die immer auf altbewährte Hör-Erfahrungen setzt, bietet das Schlagzeug noch ungeahnte Klang und Rhythmusmöglichkeiten.


Die Djembe:

Diese afrikanische Handtrommel hat ihren Ursprung in Westafrika. Die Araber hatten aufgrund ihrer regen Handelsbeziehungen zu vielen westafrikanischen Völkern und durch ihren missionarischen Eifer den Islam zu verbreiten, großen Einfluss auf die Region. Die seit 6000 Jahren im arabischen Raum existierende Darabukka dürfte von der Formgebung her das Vorbild für die heutige Djembe gewesen sein.

Die in Westafrika vorher auf den sogenannten „Baras“ (Kürbistrommeln) gespielten Rhythmen wurden auf das neue Instrument, die Djembe übertragen.

Zuerst war der Klang der Djembe recht tief, da die Fellspannung mit eingedrehten Tierhautstreifen oder einfachen Bastschnüren gehalten wurde. Ein Djembesolist hatte immer zwei Trommeln; die eine regenerierte sich neben dem Feuer, um dabei die Fellspannung zu erhöhen und auf der anderen wurde solange gespielt bis die Spannung wieder nachließ. Dann wurde einfach getauscht. Seit der Einführung von Qualitätsleinen und Plastikschnüren zum Spannen der Felle bekam die Djembe einen höheren Klang und eine stabilere Stimmung.

Die Djembe ist eine traditionelle Trommel der Malinke. Das ist eine in Guinee` und Mali angesiedelte ethnische Untergruppe der im westafrikanischen Raum lebenden Mande-Volksgruppe.

Zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert existierte in Westafrika ein blühendes Großreich Mali (Malinke heißt übersetzt „Mensch aus Mali“). Die Kolonialmächte zerrissen diese kulturellen Traditionen der Völker durch künstlich gezogene Staatsgrenzen. Die rhythmische Virtuosität der Malinke verbreitete sich bei anderen musikalischen Völkern, wie den Wolof im Senegal. Die Wolof und andere Volksgruppen übernahmen teilweise die Rhythmen der Malinke und mischten sie mit ihren eigenen Rhythmen. Dadurch entstand eine, je nach Region unterschiedliche, überaus variantenreiche Musik. Die Djembe ist eigentlich kein eigenständiges Instrument, sondern Teil eines Ensembles. Dazu gehören die drei Basstrommeln „Doundouns“ genannt. Die Kenkeni (klein) Sangbang (mittlere) und Doundoun ist die große Basstrommel. Alle sind mit einer Glocke bestückt.

Vor 200 Jahren sprachen Musikethnologen als sie aus einem afrikanischen Dorf zurückkehrten: „Sie schlagen wild und zusammenhanglos auf ihre Trommeln ein“.

Eine Zählweise von1 bis 4 wie im europäischen 4/4 Takt existiert in der afrikanische Musik nicht.

Die Rhythmen auf der Djembe und den Basstrommeln bilden, zusammen gespielt ein komplexes polyrhythmisches Muster. Erst durch das Zusammenspiel mehrerer Stimmen entsteht der richtige Groove.

Vom 16. bis ins 19. Jahrhundert hinein wurde die Verschleppung der Afrikaner in die neue Welt und anderen Orts betrieben um genügend Arbeitssklaven für die Baumwoll- und Tabakplantagen und die beginnende Mechanisierung der Landwirtschaft zur Verfügung zu haben. Über Gesänge und rhythmisches Klatschen bei der Arbeit, sowie trommeln und tanzen bewahrten sie ihre musikalisch kulturellen Wurzeln. Auf die eine oder andere Weise kamen die schwarzen Sklaven mit der Zeit in Kontakt mit europäischer Musik und deren Instrumente. Dieser Kulturaustausch war ungeheuer fruchtbar. Es entstanden die Worksongs, der Blues und in New Orleans, der Jazz. Der europäische rhythmische Schwerpunkt der Musik auf „1“ und „3“ wandelte sich im Blues und Jazz auf „2“ und „4“ dem Offbeat. Das ist die rhythmische Grundlage für alle populäre Musik bis in unsere heutige Zeit. Die afrikanische Musik ist somit eigentlich die Wiege der amerikanischen und europäischen Popmusik.